Einführung in die Welt der Blended Whiskies
Blended Whiskies erfreuen sich großer Beliebtheit unter Whisky-Kennern und Einsteigern gleichermaßen. Durch ihre feine Kombination verschiedener Whiskysorten gelten sie als wahre Meisterwerke der Destillationskunst, die ausgewogene und vollmundige Geschmacksprofile bieten. In dieser Kategorie widmen wir uns dem spannenden Thema der Blended Whiskies, erklären ihre Herstellung, den Unterschied zu Single Malts und stellen einige der bekanntesten Marken und ihre Besonderheiten vor.
Herstellung und Reifung von Blended Whiskies
Das Mischen unterschiedlicher Whiskysorten
Blended Whiskies sind, wie der Name bereits verrät, eine Mischung aus verschiedenen Whiskysorten. In den meisten Fällen werden Single Malt Whiskys mit Grain Whiskys oder anderen Single Malts kombiniert, um einen harmonischen und ausgewogenen Geschmack zu kreieren. Die Kunst des Blending liegt darin, die unterschiedlichen Charaktere und Aromen der einzelnen Whiskys so zusammenzuführen, dass sie sich gegenseitig ergänzen und ein einzigartiges Geschmacksprofil entsteht.
Für die Herstellung der Blended Whiskies werden die einzelnen Whiskysorten in der Regel zunächst getrennt voneinander destilliert und können dann unterschiedlich lange in Eichenfässern reifen. Je nach gewünschtem Resultat kann der Master Blender auf bereits gereifte Whiskys zurückgreifen oder eigene Reifeprozesse in Gang setzen und so den optimalen Zeitpunkt zum Mischen der einzelnen Komponenten bestimmen.
Die Zusammenstellung der Blended Whiskies gleicht einer anspruchsvollen Komposition, bei der jedes Detail zählt. Dabei kommen nicht nur der Erfahrung, sondern auch dem Geschmackssinn und dem Fingerspitzengefühl des Master Blenders entscheidende Rollen zu.
Die Reifung in Eichenfässern
Ein wichtiger Aspekt bei der Herstellung von Whisky ist die Reifung in Eichenfässern. Auch bei Blended Whiskies spielen die verwendeten Fässer und ihr Einfluss auf den Geschmack des Whiskys eine große Rolle. Meist lagern die Whiskys in ehemaligen Bourbon- oder Sherryfässern, aber auch Portwein-, Wein- oder Rumfässer sind möglich. Die Aromen, die während der Reifung ins Destillat übergehen, variieren je nach Fasstyp und -größe, Dauer der Lagerung und Vorbelegung der Fässer.
Nachdem die verschiedenen Whiskysorten miteinander vermischt wurden, kann der Blend nochmals in Fässern reifen, um die Komposition weiter zu veredeln. Dieser Schritt ist als „Marriage“ bekannt und dient dazu, die einzelnen Aromen miteinander zu verbinden und das Gesamtbild zu harmonisieren. Die Dauer dieser zusätzlichen Reifungsphase variiert ebenfalls und kann von wenigen Monaten bis zu mehreren Jahren gehen.
Es gilt zu beachten, dass das Alter, das auf einer Flasche Blended Whisky angegeben ist, sich immer auf das jüngste Destillat im Blend bezieht. Es können natürlich auch ältere Whiskys enthalten sein, doch die Altersangabe gibt Aufschluss über das Mindestalter der verwendeten Komponenten.
Blended Whiskies vs. Single Malt Whiskys
Die beiden Hauptkategorien von Whisky sind Blended Whiskys und Single Malt Whiskys. Während Blended Whiskies eine Kombination verschiedener Whiskysorten sind, handelt es sich bei Single Malts um Whiskys, die aus einer einzigen Destillerie stammen und ausschließlich aus gemälzter Gerste hergestellt werden. Der Begriff „Single“ bezieht sich in diesem Zusammenhang auf die Destillerie, nicht auf das Fass oder den Malt. Das bedeutet, dass auch Single Malts verschiedene Fässer und Jahrgänge enthalten können, allerdings müssen diese alle von derselben Brennerei stammen.
Blended Whiskies werden häufig als leichter und zugänglicher angesehen als Single Malts und eignen sich daher gut als Einstieg in die Welt des Whiskys. Das bedeutet jedoch keinesfalls, dass sie weniger komplex oder geschmackvoll sind. Die Vielfalt der verwendeten Whiskys ermöglicht es, facettenreiche Geschmacksprofile zu kreieren, die sowohl Kenner als auch Neulinge begeistern können.
Beliebte Whisky Marken und ihre Besonderheiten
Die Welt der Blended Whiskies ist groß und es gibt unzählige Marken und Sorten, die ihre ganz eigenen Charakteristiken und Geschmacksrichtungen bieten. Wir möchten Ihnen einige der bekanntesten und geschätzten Marken vorstellen:
Johnnie Walker
Johnnie Walker ist vermutlich eine der bekanntesten und beliebtesten Marken im Bereich der Blended Whiskies. Das schottische Unternehmen blickt auf eine lange Tradition zurück und bietet eine vielfältige Palette an verschiedensten Blends, die durch ihre Farbcodierung (Red Label, Black Label, Blue Label etc.) bekannt sind. Die Produktpalette reicht von fruchtig-leichten Whiskys, wie dem Johnnie Walker Red Label, bis hin zu komplexen und rauchigen Geschmacksprofilen, wie dem Blue Label.
Chivas Regal
Chivas Regal ist eine weitere schottische Marke, die sich der Kunst des Blendings verschrieben hat. Seit dem 19. Jahrhundert wird Chivas Regal nach hohen Qualitätsansprüchen hergestellt und kombiniert feinste Malts und Grain Whiskys aus der Region Speyside. Besonders bekannt und geschätzt ist der Chivas Regal 12 Jahre, der mit seinen fruchtig-süßen und floralen Aromen überzeugt.
Jameson
Jameson ist die bekannteste irische Marke für Blended Whiskies und begeistert mit seinem milden und ausgewogenen Geschmack. Der klassische Jameson Irish Whiskey lagert in Bourbon- und Sherryfässern und überzeugt durch seine Noten von Vanille, Honig und Sherryfrüchten. Eine Besonderheit bei Jameson ist der dreifache Destillationsprozess, der den Whiskey besonders weich und angenehm im Abgang macht.
Monkey Shoulder
Monkey Shoulder ist ein relativ junger Blend aus Schottland, der aus drei renommierten Single Malts aus der Region Speyside kreiert wird. Mit seinem fruchtigen Geschmack, Anklängen von Vanille und einer feinen Würzigkeit eignet sich Monkey Shoulder sowohl pur als auch als Basis für hochwertige Whisky-Cocktails.
In der Kategorie der Blended Whiskies gibt es viel zu entdecken – wir hoffen, Ihnen einen ersten Einblick in diese faszinierende Welt gewährt zu haben und wünschen Ihnen viel Freude bei der nächsten Verkostung!